Wol mich der stunde
Wol mich der stunde,
daz ich sie erkande,
diu mir den lîp und den muot hât betwungen,
sît deich die sinne
sô gar an sie wande,
der si mich hât mit ir güete verdrungen,
daz ich gescheiden von ir niht enkan.
daz hât ir schoene und ir güete gemachet
und ir rôter munt, der sô lieplîchen lachet.
Ich hân den muot
und die sinne gewendet
an die vil reinen, die lieben, die guoten.
Daz müez uns beiden
wol werden volendet,
swes ich getar an ir hulde gemuoten.
Swaz ich noch fröiden zer werlde ie gewan,
daz hât ir schoene und ir güete gemachet
und ir rôter munt, der sô lieplîchen lachet.
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Glücklich die Stunde
Glücklich die Stunde,
als sie in mein Leben gekommen,
die mich an Körper und Seele bezwungen,
die all mein Denken und Fühlen genommen
und mich hat mit ihrem Wesen durchdrungen,
dass ich allein ohne sie nicht bestehen kann.
Das hat ihre Schönheit
und ihr inneres Wesen gemacht
und ihr roter Mund, der so lieblich lacht.
Ich habe Herz, Mut und Sinne gewendet
hin an die Reine, die Liebe, die Gute.
Dass es uns beiden im Glück werd' vollendet,
was ich auch wage zu hoffen
von ihr mit beständigem Mute.
Was ich an Freuden nur
auf dieser Welt je gewann, das hat ihre Schönheit und ihr inneres Wesen gemacht
und ihr roter Mund, der so lieblich lacht.
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